····· lezzter Preis 21.99€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray -Staffel 1- Hier erhalten Sie die ersten zehn Folgen in einer Ausgabe! Serienbeschreibung: Viola Maybach¿s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten `Der kleine Fürst` nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. E-Book 1: Der Anruf kam um Mitternacht E-Book 2: Wo bist du, Adriana E-Book 3: Das verräterische Foto E-Book 4: Sarahs süßer Skandal E-Book 5: Liebe Gäste - böses Blut E-Book 6: Die Prinzessin aus der Wildnis E-Book 7: Die verkaufte Braut E-Book 8: Du darfst ihn nicht heiraten! E-Book 9: Verkaufe: Schloß und Prinzessin! E-Book 10: Das größte Glück auf Erden ····· 1036179723
····· lezzter Preis 21.99€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray -Staffel 1- Hier erhalten Sie die ersten zehn Folgen in einer Ausgabe! Serienbeschreibung: Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit gut 13 Jahren, hat sich in ihren Themen dynamisch weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch bereits zwei Spielfilme im ZDF mit je etwa 6 Millionen Zuschauern daraus hervor. E-Book 1: Vronis Sehnsucht nach der Heimat E-Book 2: Intrigen um Tobias E-Book 3: Du bist mein ganzes Glück E-Book 4: Wohin das Schicksal dich trägt E-Book 5: Irrweg ins Glück E-Book 6: Dein Bild in meinem Herzen E-Book 7: Kleine Ausreißerin E-Book 8: Das geduldige Herz E-Book 9: Die Erbin vom Pachnerhof E-Book 10: Die Tochter des Wilderers ····· 1036179722
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Sei schön brav, Kleines, bis ich wiederkomme. Ich bringe dir auch etwas Schönes mit«, versprach der fünfunddreißigjährige Daniel Lohner und strich seinem Töchterchen über das schwarzgelockte Haar. »Ich will aber nichts haben«, protestierte Anke heftig. »Du sollst hierbleiben und mit mir spielen. Nie hast du Zeit für mich.« Die Kinderaugen schauten unendlich traurig drein. Über die Wangen kullerten Tränen. Daniel beugte sich rasch nieder und hob die Kleine auf seinen Arm. Ihre Gesichter waren dicht voreinander, und er blickte sie liebevoll an. »Ich möchte auch viel lieber bei dir bleiben. Aber das geht nicht. Ich muß schließlich Geld verdienen, denn sonst würden wir alle verhungern. Schau, ich bin ja bald wieder da. Dann werde ich auch mit dir spielen. Das verspreche ich dir.« Er drückte sie ganz fest an sich und gab ihr einen herzlichen Kuß. Behutsam stellte er sie auf die Beine. »Du hast ja deine Mama, die sich mit dir beschäftigt. Gewiß weiß sie viele lustige Spiele.« »Mama hat auch nie Zeit für mich«, beklagte sich Anke mit einem schiefen Seitenblick auf die junge Frau, in deren Augen es ärgerlich aufflammte. »Sie ist nie da und...« »Nun werde nicht unartig«, unterbrach Nadine sie ungehalten. »Du bist doch viel lieber bei Frau Klant, die dich stets abwechslungsreich beschäftigt.« »Omi Klant ist auch lieb und schimpft nicht wie du.« Nadine stieß ein gekünsteltes Lachen aus. »Kein Wunder, denn sie ist ja die Haushälterin und...« »... nicht verantwortlich für die Erziehung«, warf Daniel rasch ein und bedachte seine Frau mit einem seltsamen Seitenblick. Nadine zuckte unbehaglich zusammen. Rasch erklärte sie: »Ich werde mich während deiner Abwesenheit mehr denn je um Anke kümmern und uns schon die Zeit vergnügt vertreiben.« ····· 1036179721
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Wann gehen wir denn endlich auf den Spielplatz, Mami « Simon sah seine Mutter an und hüpfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Ann-Katrin mußte ihn leider noch eine Weile vertrösten, obwohl sie selbst auch gern aus dem Haus gegangen wäre. Sie fühlte sich wie eine Gefangene. »Tut mir leid, Schatz, aber wir müssen noch warten, bis der Arzt bei deiner Großmutter war. Sie fühlt sich nicht gut, das habe ich dir doch erzählt.« »Aber Maria ist doch da.« Die Haushälterin kümmerte sich um alles, vor allem natürlich um das Wohl und Wehe ihrer Chefin Livia von Krampe. Aber in diesem Fall fühlte sich Ann-Katrin verpflichtet, selbst im Haus zu bleiben, bis der Arzt ihr bestätigen konnte, daß es nichts Ernstes war. Livia von Krampe, ihre Schwiegermutter, würde es nicht anders erwarten. »Ich muß hierbleiben, Schatz. Geh noch ein wenig in dein Zimmer zum Spielen. Ich sage dir dann Bescheid, wenn wir gehen können.« Simon zog mürrisch ab. Er hatte sich auf den Abenteuerspielplatz gefreut. Im Haus durfte er nicht laut sein und herumtoben, weil seine Großmutter dann immer Kopfschmerzen bekam. Dabei war der Garten riesig. Nicht einmal Freunde konnte er mitbringen, es sei denn, sie waren ganz, ganz leise. Da machte das Spielen keinen Spaß. Ann-Katrin sah ihrem Sohn nach und dachte wieder einmal daran, wie sehr er seinem Vater ähnelte. Carsten war jetzt seit einem Dreivierteljahr tot. Er hatte einen Motorradunfall gehabt. Zwei Tage später war er an den Folgen gestorben. Noch immer fühlte sie das Entsetzen, als sie die Nachricht erhalten hatte. Livia hatte einen Nervenzusammenbruch bekommen, so daß Ann-Katrin sich zusätzlich noch um sie hatte kümmern müssen. Aber wahrscheinlich hatte das auch geholfen, den Schock besser zu überstehen, denn da war ja Simon gewesen, der noch gar nichts von dem Schrecklichen verstanden hatte. Daß sein Papa nicht mehr wiederkommen würde, hatte er begriffen aber trotzdem in der folgenden Zeit immer wieder nach ihm gefragt. ····· 1036179720
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Marlene wurde blaß. Fester preßte sie den Hörer des schnurlosen Telefons ans Ohr. Ihr hübsches Gesicht verzog sich, als hätte sie Schmerzen. »Nein«, flüsterte sie entsetzt. Sie schüttelte den Kopf mit dem schulterlangen dunklen Haar. Der Blick ihrer schönen braunen Augen wurde verzweifelt. Angestrengt lauschte sie auf die Stimme aus dem Gerät. Für einen Moment schloß Marlene die Augen, atmete schwer. Es war, als müßte sie Kraft schöpfen, um sprechen zu können. »Ich komme selbstverständlich«, flüsterte sie bedrückt. »Wann Ich fahre so bald wie möglich weg und kann morgen bei euch sein. Es tut mir ja so leid... so furchtbar leid.« Marlene preßte die Lippen aufeinander und schluckte mehrmals. Dabei rannen die Tränen über ihr jugendliches Gesicht. »Ja, bis morgen. Und danke, Arne, daß du mich informiert hast.« Gewohnheitsmäßig schaltete Marlene das Gerät ab und legte es auf den Frühstückstisch. Sie wurde sich dieser Handlung gar nicht bewußt. Ihr Blick ging in die Ferne. Die sanften Hügel der Toskana waren dort zu sehen, bepflanzt mit Reben und Olivenbäumen, unterbrochen von kleinen Eichenwäldern, vor denen lange Ketten uralter Zypressen standen. Dunkel hoben sie sich vom wolkenlosen blauen Himmel ab. Doch Marlene hatte keinen Blick für die liebliche Landschaft. Es waren ganz andere Bilder, die durch ihre Gedanken geisterten. Celestino Piotta, ihr Ehemann, hatte sie aufmerksam beobachtet. Er war einundfünzig und damit genau zwanzig Jahre älter als Marlene. Seine ständig schwelende Eifersucht hatte vermutlich ihre Ursache in diesem Altersunterschied. ····· 1036179719
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Danke, Herr Doktor«, sagte Gaby leise und reichte dem Arzt verabschiedend die Hand. »Ich wollte, Sie hätten Grund, mir zu danken«, gab Dr. Frey ernst zurück. Er begleitete sie bis zur Tür seines Sprechzimmers. »Auf Wiedersehen, Frau Morland«, sagte draußen mit freundlichem Lächeln seine Assistentin. Wie blind verließ Gaby die Praxis des Frauenarztes. Sie brauchte nicht mehr zu kommen. Ihre letzte Hoffnung war zunichte geworden. Auf der Straße brandete ihr der nachmittägliche Verkehr der Innenstadt entgegen. Was jetzt Rüdiger würde heute erst später aus der Redaktion kommen. Allein in der großen stillen Wohnung auf ihn zu warten und sich nur zu fragen, warum gerade ich, dieser Gedanke ließ sie zurückschrecken. Ziellos schlenderte sie zwischen dahinhastenden Menschen die Straße entlang. Vorn am Goethe-Platz, wo ein Verkehrsknotenpunkt war, sah sie den Bus der Linie 5 stehen. Damit würde sie in einer knappen halben Stunde bei ihrer Mutter sein können. Gaby beschleunigte die Schritte, sie erreichte ihn gerade noch. Ja, sie wollte zur Mama. Ihr konnte sie sich in den Arm werfen. Sie würde sie verstehen. »Ja, Gaby«, sagte Sophie Haller überrascht, als sie ihrer Tochter die Tür öffnete. »Mit dir hatte ich heute nicht gerechnet. Wie nett! Komm herein.« ····· 1036179718
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Frau Höttes Gesicht strahlte vor Zufriedenheit, sogar die Falten an Mund und Augen schienen verschwunden zu sein. »Ich bin so froh, mein Liebes!« Sie musterte mit glücklichem Stolz ihre Tochter. »Du bist ein Glückskind, aber das warst du eigentlich immer«, plapperte sie fröhlich. »Schon in der Schule ist es dir durch deine Schönheit immer leicht gefallen.« Bärbel öffnete schon den Mund, um zu protestieren, aber sie schloß ihn wieder. Es war so mühsam, ihre Mutter zu unterbrechen, aber es war auch mühsam, den Mund zu halten. Die Bürste, die vor vielen Jahren ihrer Großmutter gehörte, mit der sie als Kind spielen durfte, strich über Bärbels Haar. Aber Bärbels Hand zitterte, und noch viel lieber hätte sie die Hände vor das Gesicht geschlagen. Nicht einmal ihr eigenes Spiegelbild wollte sie sehen, nichts wollte sie sehen. Wenn sie doch endlich allein wäre. »Diesen Tag hätte Großmutter erleben müssen. Großmutter war immer so stolz auf dich. Du warst ihr ganz besonderer Liebling.« Eine wilde Sehnsucht nach der Toten faßte Bärbel. Wenn die Großmutter noch lebte, wäre alles anders. Zu ihr konnte sie immer kommen, sie hatte immer Zeit und Verständnis für sie gehabt. Sie hätte sie angesehen, ruhig mit ihren Augen, die so voll Liebe waren. Sie hätte sofort gespürt, daß mit ihrer Enkelin etwas nicht in Ordnung war. ····· 1036179717
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Du sollst aber nicht weggehen, Mama...«, jammerte Julia und hielt ihre Mutter am Rock fest. Katinka Berger setzte sich noch einmal ans Bett ihrer sechsjährigen Tochter. Julia hatte Fieber und Halsschmerzen, nicht schlimm, aber doch so, daß sie ihre Mama um sich haben wollte. Dabei wurde es für Katinka höchste Zeit, in die Versicherung zu fahren, in der sie arbeitete. Ihr Vater, der Julia betreuen sollte, war auch noch nicht da... »Schätzchen, der Opa kommt zu dir und paßt auf. Er wird sicher wieder ein paar schöne Spiele wissen...« »Aber Janosch drängelt sich immer vor...« Janosch war der Zwillingsbruder. Plötzlich fiel Julia ein, daß der ja in der Schule war. Sie würde ihren geliebten Opa ganz für sich allein haben! Sofort klärte sich ihr Gesicht auf, sie lächelte. »Ist gut, Mama, du kannst gehen...« »Ich muß mich schnell ein bißchen schminken. Bis der Opa hier ist, warte ich.« »Na gut. Aber du malst dich doch nicht für deinen Chef an, oder « ····· 1036179711
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Du mußt schon gehen « fragte Schreinermeister Ruppert Lange seine Tochter. »Und was soll ich tun, wenn der nächste Bewerber kommt « Barbara schüttelte den Kopf, sah ihn mit gespieltem Mitleid an und schlüpfte mit einem vernehmlichen Seufzer in ihren Lodenmantel. Es war heute kalt für Ende März, und sie hatte es ziemlich eilig. »Du wirst ihm nahebringen müssen, daß du mir, deiner einzigen Tochter, die große Wohnung über der Werkstatt ausgebaut hast. Damit ich immer bei dir bleibe, kann sie keinem anderen zugestanden werden. Darum muß er, wenn er unbedingt eine Unterkunft braucht, mit einem Kämmerchen im alten Haus vorliebnehmen und als dein Mitbewohner eben alle deine Schwächen ertragen«, neckte sie ihn. »Und wenn er daraufhin wieder auf die Stellung verzichtet « »Dann hast du nichts verloren, Väterchen. Tut mir leid. Ich muß jetzt fahren.« Sie legte sich noch einen leichten Schal um. Neblig und ungemütlich war es draußen. Der Nebel in den Bergen ließ keinen noch so winzigen Sonnenstrahl durch. Und weil sie spät dran war, mußte sie die kurze Strecke zur Schule mit dem Auto fahren. »Servus! Bis mittags. Ich koch uns dann was Feines.« »Ohne deinen Beistand finde ich nie einen Gesellen, der später als Meister den Betrieb übernehmen kann«, meinte er gottergeben, winkte ihr aber lächelnd nach, als sie im Hof in ihr Auto stieg und davonfuhr. Barbara gab Gas. Mehr als eine Unterrichtsstunde konnte sie nicht ausfallen lassen, um ihrem Vater zur Seite zu stehen, wenn sich am frühen Morgen ein Bewerber in der Schreinerei vorstellte. Was dachte er nur Sie konnte ihm doch keine Entscheidung abnehmen. Manchmal fragte sie sich schon, ob er das von ihr erwartete, weil sie nun schon seit einem Jahr Lehrerin an der kleinen Schule in Wesing war. Und was aus ihm werden sollte, wenn sich seine Unentschlossenheit und Hilflosigkeit noch verstärkte Aber dann lächelte sie. Trotz seiner kleinen Schwächen war und blieb ihr Vater der einzig geliebte Mann in ihrem Leben. ····· 1036179710
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Die neue Generation beginnt! Dr. Nordens ältester Sohn Danny in der heimischen Praxis als ein zweiter Dr. Norden, von den Patientinnen heftig umschwärmt. Seine Liebe zu einer jungen blinden Studentin sorgt für großartig empfundene Emotionen und Liebesszenen und verleiht der Serie jetzt eine nochmals gesteigerte Attraktivität, die seit der Nr. 1008 mit einer neuen Maquette aufwartet, die Vater und Sohn zusammen abbildet. In jedem neuen Roman ist jetzt mindestens ein Dr. Norden aktiv. »Wo bleibt denn Janni «, erkundigte sich Felicitas Norden sichtlich verwundert. Wie fast jeden Morgen saß sie gemeinsam mit ihrem Mann Daniel und den Kindern Felix, Anneka und Dési am schön gedeckten Frühstückstisch. Der älteste Sohn Danny hatte vor Kurzem eine eigene Wohnung bezogen, und so fehlte eigentlich nur der jüngste Sohn der Familie. »Janni ist noch im Bad«, gab Désirée bereitwillig Auskunft und schob einen großen Löffel Müsli in den Mund. Während sie kaute, grinste sie verdächtig. »Was ist Warum lachst du so «, erkundigte sich Fee, während sie zuerst ihrem Mann Daniel und dann sich selbst Kaffee einschenkte. »Weil er inzwischen im Bad länger braucht als Anneka. Er muss sich stylen.« Désis Ton verriet, was sie von den brüderlichen Bemühungen hielt. Felicitas lachte. ····· 1036179709
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Normalerweise nehmen wir nur Lehrkräfte mit Berufserfahrung«, sagte Erich Knobel, Leiter der deutschen Schule im südamerikanischen Montelindo. Er umfing die jugendliche Erscheinung im bunten Batik-Look mit einem skeptischen Blick. »Ach wissen Sie, es wird jetzt überall gespart«, entgegnete Kati Busch unbeschwert, »je länger man im Dienst ist, um so höher sind die Bezüge. Ich dagegen als Berufsanfänger bin heilfroh, überhaupt unterzukommen und daher ausgesprochen preiswert.« Sie ordnete die Falten ihres locker fallenden Baumwollgewandes, das sie offensichtlich an einem der staubigen Straßenstände in ihrer neuen Heimat erworben hatte, und schenkte ihrem zukünftigen Chef ein gewinnendes Lächeln. Er seufzte, blätterte in den Unterlagen auf seinem Schreibtisch und gab zu bedenken, daß zwischen Studium und Praxis ein gewaltiger Unterschied liege, nicht nur bei Medizinern, sondern auch bei Lehrern. Am täglichen Umgang mit Kindern seien schon viele nach bestandenem Examen gescheitert. »Also in diesem Punkt kann ich Sie beruhigen«, erklärte Kati Busch vergnügt, »wir sind zu Hause fünf Geschwister, und ich bin die Zweitälteste. An alles, was da anfällt, bin ich gewöhnt. Krach und Zoff, wenn Sie das meinen, machen mir nichts aus.« Erich Knobel gab sich geschlagen. ····· 1036179697
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Frau Ziegler starrte ihre Tochter verständnislos an. »Tränen, Marianne Das begreife, wer kann. Ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der geweint hat, wenn er den ersten Preis gewonnen hat.« Marianne wischte zornig die Tränen fort. »Verstehst du das denn nicht, Mama Ich will Geld verdienen, ich hoffte auf eine Stelle oder zum mindesten wollte ich den Geldbetrag gewinnen. Statt dessen habe ich einen Aufenthalt in einem Luxushotel gewonnen. Was soll ich denn da « Frau Zieglers ganze Liebe gehörte ihrer Tochter. Natürlich verstand sie Mariannes Ungeduld. Wie sehr glich Marianne doch ihrem verstorbenem Vater, der war ebenso ehrgeizig und zielbewußt gewesen. »Das ist nun aber wirklich eine dumme Frage, meine Liebe. Was du in einem wunderschönen Hotel sollst Dich erholen, natürlich, dich amüsieren, wie andere Mädchen es in deinem Alter auch tun.« »Möchtest du mir sagen, wovon ich mich erholen soll « Marianne verzog bitter ihren gut geschnittenen Mund. »Ich hänge seit zwei Monaten faul hier zu Hause herum und mäste mich von deinem Geld.« Frau Ziegler lachte belustigt, dabei hätte sie ihre Tochter am liebsten in die Arme genommen und getröstet. Aber Mitleid war hier nicht am Platz. ····· 1036179696
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Es war an einem Sonntagmorgen im Mai. Die achtjährige Komteß Lisa von Hohenbirken saß auf dem flauschigen blauen Teppich im Wohnzimmer ihres Elternhauses in Schwanenmünde. Sie trug ein Kleid aus weinrotem Leinen mit zarten Mustern und weißen Söckchen. Die Schuhe hatte sie ausgezogen und neben den Kamin gestellt. Die Frühjahrssonne, die durch die Fenstertür schien, ließ ihr blondes gewelltes Haar wie Gold aufleuchten. Es war noch nie geschnitten worden und reichte ihr bis zur Taille. Aus dem Grunde stellte sie bei Krippenspielen vor Weihnachten immer den Engel der Verkündung dar. Wie sie so dasaß an diesem Morgen und mit ihren Puppen spielte, hatte die kleine Komteß tatsächlich etwas Engelhaftes an sich. Das schmale Gesicht war mit zartem Rosa überhaucht. Die blauen Augen glänzten. Alles an ihr war Anmut und Liebreiz. Ihr Hündchen Mini, eine Mischung aus einem Spitz und einem Terrier, lag ausgestreckt neben ihr und träumte. »Mami«, sagte Lisa und hielt eine Puppe mit pechschwarzen Haaren hoch, »guck doch mal, wie hübsch ich Frederike angezogen habe.« ····· 1036179695
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Antonia Berg war eine gute Skiläuferin. Als junges Mädchen hatte sie so manchen Wettbewerb gewonnen, lange war das noch gar nicht her. Inzwischen war sie verheiratet und Mutter der Zwillinge Maximilian und Mathias. Die Leidenschaft für den Wintersport war geblieben und wurde von ihrem Mann Markus geteilt. Deshalb fuhr die junge Familie an den Wochenenden gern ins Gebirge, besonders, wenn es so herrlichen Pulverschnee gab wie heute. Ein kalter Wind fegte über die Abfahrtshänge, doch an geschützten Stellen war es sonnig und warm. Antonia verließ den Lift, drehte bei und schloß für einen Moment geblendet die Augen. Die glitzernden Schneekristalle warfen das Sonnenlicht vielfach zurück, die steile Piste funkelte verwirrend. Ganz unten, neben der Einfahrt zum Lift, standen, nur als kleine Punkte zu erkennen, die Zwillinge. Die Eltern wechselten sich gewöhnlich in ihrer Betreuung ab. Jetzt war der Papa an der Reihe. Fröhlich winkte ihnen Antonia zu, wußte aber nicht, ob sie gesehen worden war. Ein kurzer Blick über die Abfahrtsstrecke, dann stieß sie sich ab. Antonia kannte den Hang gut, wußte um seine Tücken, um die gefährlichen Unebenheiten im ersten Drittel, die selbst der meterhohe Tiefschnee nicht auszugleichen vermochte. Wenn nicht zu viel Betrieb war, umfuhr sie diese Stelle mit elegantem Schwung. Man mußte allerdings darauf achten, nicht zu weit nach links zu kommen, denn dort gab es einige schroffe Felsbrocken, die oft nur knapp mit Schnee bedeckt waren und schon so manchem Sportler zum Verhängnis geworden waren. Etwas unterhalb kreuzte ein Weg, der von Langläufern benutzt wurde. Die Unbekümmerten unter ihnen blieben häufig stehen, um sich den Betrieb am Abfahrtshang anzusehen, ohne zu bedenken, in welche Gefahr sie sich und andere begaben. Der Frost der Nacht hatte die Bahn schnell gemacht. Auch Antonia gewann sofort ein beachtliches Tempo. ····· 1036179694
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Guten Flug! Ich bin froh, daß ich ein langes Wochenende habe.« Steffi Haller nahm ihre Tasche auf und klopfte ihrer Freundin Paula noch einmal auf die Schulter. Sie verabschiedete sich immer auf diese burschikose Art. Paula lächelte. Sie freute sich auf den Flug, denn ihr zukünftiger Ehemann war der Pilot. Sie würden in New York einen ganzen Tag Zeit füreinander haben, bevor es wieder zurückging. Bisher wußte noch niemand von ihrer Verbindung zu Sven. Sie hatten es geheimgehalten, um den Spötteleien der Kollegen zu entgehen. Liebeleien gab es eine Menge, doch Paula war ganz sicher, daß es bei ihnen etwas anderes war. Sven war ein toller Mann. Er sah nicht nur blendend aus, sondern besaß auch das richtige Maß an Charme und Spontaneität, so daß ihr Alltag sicher nicht langweilig werden würde. Sie wollte zwar noch ein paar Jahre als Flugbegleiterin arbeiten, aber man mußte ja auch an später denken. Paula überprüfte den Sitz ihrer Uniform, schminkte die Lippen noch einmal und ging dann durch die Kontrolle, um das Flugzeug zu besteigen. Es gab noch einiges vorzubereiten, bevor die Passagiere zusteigen würden. Sven war da und winkte ihr zu. Neben ihm saß als Co-Pilot sein Freund Tim. Das war nicht so günstig, denn Tim würde erwarten, daß Sven den Tag in New York mit ihm verbrachte. ····· 1036179693
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Liselotte Betram war froh, den Aufenthaltsraum für sich allein zu haben. Sie ließ sich auf die Bank fallen, drückte den Rücken gegen die Wand und warf die Hände vor ihr tränenüberströmtes Gesicht. Sie konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen. »Was ist denn mit dir los « Liselotte zuckte bei der Stimme zusammen, ließ ihre Hände sinken und starrte auf den Mann, den sie am allerwenigsten zu sehen wünschte. »Ich dachte, ich wäre allein«, stammelte sie. »Ich hab` dich gar nicht gesehen, euch nicht gesehen«, verbesserte sie sich, als sie Rose Lohmann neben Harro entdeckte »Hat dich die >Kaiserin< fertig gemacht « wollte er wissen und zauberte so etwas wie Mitgefühl in seine Stimme. Einen Moment erhaschte Liselotte einen Blick von Rose. Ganz deutlich spürte Liselotte die boshafte Freude der anderen. Liselotte und Rose Lohmann waren zwar Kolleginnen, aber Rose war von Neid wie zerfressen, sie war Liselottes schärfste Rivalin. Sie hatte ihr auch die Freundschaft mit Harro Kunz nicht gegönnt, der jetzt nahe neben ihr saß, den Arm um ihre Taille gelegt. Liselotte und Harro waren befreundet gewesen, von ihrer Seite war es nie mehr gewesen, aber dann war Harro zu Rose übergewechselt. Nicht etwa, wie Rose annahm, weil sie attraktiver und begehrenswerter als Liselotte war, Harro war geblendet von dem goldenen Hintergrund Roses. Roses Vater war ein reicher, einflußreicher Mann. Mit einem solchen Schwiegervater war seine Karriere gesichert, mit Geld erreichte man alles. »Was wollte die Terhove denn von dir « Rose hoffte inbrünstig, daß die Leiterin der staatlichen Ballettschule ihrer Lieblingsschülerin einen derben Nasenstüber verpaßt hatte. »Ich hab` den Ballettmeister auch hineingehen sehen. Was hast du Musterschülerin denn nur verbrochen, daß du dir den Zorn deiner Gönner zugezogen hast « Liselotte hatte das Gefühl, sie müßte explodieren vor Glück, sie hatte ja nicht aus Kummer geweint! ····· 1036179692
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Christine knetete gerade Teig, als die Türglocke summte. Mit einem Seufzer versuchte sie, die Finger von der mehligen Masse zu befreien. Als ihr das nicht gelang, beugte sie sich seitlich zum offenen Küchenfenster und sah nach unten. Es war der Postbote. »Das geht nicht in den Briefkasten, Frau Sander!« rief er zu ihr empor und zeigte ihr einen großen, dicken gelben Umschlag. »Könnten Sie runterkommen, oder soll ich`s Ihnen raufbringen « »Ich komm schon«, rief Christine gutmütig zurück, um dem älteren Mann die Treppen zu ersparen. Die Hände weit von sich gestreckt, ging sie zum Spülbecken, wusch und trocknete sie ab und lief dann rasch hinunter. »Das andere ist schon im Kasten«, bemerkte der Grauhaarige. Christine nickte ihm freundlich zu. »Danke, Herr Walker.« Er war eine vertraute Figur in diesem Stadtviertel, in dem er schon seit vielen Jahren die Post austrug. Was sie entgegennahm, war aber nur, wie sie sofort erkannte, der umfangreiche Katalog eines Versandhauses, bei dem sie mal etwas für die Söhne bestellt hatte. Seitdem wurde ihr dieser mit schöner Regelmäßigkeit zugeschickt. Das hier im Briefkasten schien auch nichts Besonderes zu sein, die Telefonrechnung, eine Einladung zu einer Kaffeefahrt - aber halt, da war noch ein Luftpostbrief aus Chile! Rosita hatte geschrieben! Ihr Patenkind, das freilich schon lange kein Kind mehr war. Kaum wieder oben, öffnete sie gespannt den Brief. ····· 1036179691
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Jauchzend lief die neunjährige Elena ihrem Vater entgegen, umarmte ihn stürmisch. »Morgen geht`s los!« japste sie aufgeregt. Jochen Hellkamp drückte sein Töchterchen an sich und küßte es sanft auf die Stirn. Für ihn war dies der schönste Augenblick des Tages. Er liebte das Kind, hatte sein Leben ganz nach Elenas Bedürfnissen ausgerichtet. Als Elektroingenieur hatte er früher für seine Firma die ganze Welt bereist, heute war er als selbständiger Vertreter tätig, besuchte kleine Geschäfte, die elektrische Geräte verkauften. Das ermöglichte ihm eine freie Zeiteinteilung, was sich für die Betreuung des Kindes oft schon als unerläßlich erwiesen hatte. Der Verdienst war auch nicht schlecht, sie konnten sorgenfrei leben. »Vati, ich freu mich so. Du auch « Jochen blieb die Antwort schuldig. Nein, er freute sich nicht, bemühte sich aber um ein Lächeln, um Elena nicht zu enttäuschen. »Die Reisetasche und ein Rucksack mit Proviant sind gepackt. Ich komme wie immer, um Elenazum Bus zu bringen.« Hildegard Schwaiger, die Frau, die Elena tagsüber betreute, trat hinzu und beobachtete gerührt die herzliche Begrüßung. Das innige Verhältnis dieses Vaters zu seinem Kind erstaunte sie immer wieder. Drei eigene Kinder hatte sie gehabt, doch ihr Mann hatte sich kaum um sie gekümmert. Inzwischen war er schon gestorben, die beiden Söhne und die Tochter erwachsen. Hildegard besserte ihre schmale Witwenrente durch die Führung dieses Haushalts auf. Sie machte ihre Sache gut, doch Jochen wurde den Verdacht nicht los, daß sie sich mehr erhoffte, als hier nur die Stelle der Haushälterin zu übernehmen. Doch das war für ihn undenkbar. Zum einen war Hildegard wesentlich älter als er, zum anderen hatte er noch nie daran gedacht, wieder zu heiraten. »Das ist nett von Ihnen, Frau Schwaiger, aber machen Sie sich morgen ruhig einen schönen Tag. Ich bringe Elena selbst zum Bus. ····· 1036179690
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Wir brauchen eine neue Wohnung, Tim. Hier ist es einfach zu eng.« Tim kletterte über seine Eisenbahnanlage hinweg und balancierte auf seine Mutter zu. »Aber dann möchte ich ein ganz, ganz großes Zimmer haben, ja Damit ich nicht immer alles abbauen muß.« »Wir werden sehen, ob ich etwas finde. Am Sonnabend schauen wir in die Zeitung.« »Kann ich dann in meiner Schule bleiben « »Wir versuchen es. Aber ich kann es nicht versprechen.« »Na ja, Robby ist ja sowieso weggezogen.« Tims bester Freund war mit seinen Eltern nach München gezogen. Die Freundschaft der beiden Jungen bestand seit dem Kindergarten, und jetzt telefonierten sie einmal in der Woche und wollten sich in den Ferien besuchen. Tim war sieben Jahre alt und ging seit einem Jahr zur Schule. Es machte ihm Spaß. Lesen war für ihn keine Schwierigkeit, er hatte es bereits vorher gekonnt. Liv freute sich, daß ihm Bücher soviel bedeuteten wie ihr. Er besaß schon ein ganzes Regal voller Kinderbücher. Oft saßen sie am Sonntagmorgen im Bett und machten es sich mit ihren Büchern gemütlich. Seit Liv geschieden war, zwei Jahre waren inzwischen vergangen, hatte sich Tim sehr gut entwickelt. Er hatte unter seinem herrischen Vater gelitten, der stets mehr verlangt hatte, als er geben konnte. Liv war heilfroh, daß sie den Absprung gefunden hatte. ····· 1036179689
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »An ihrer Stelle würd` ich Janus heute nicht reiten, Marie-Luise.« Der Besitzer des Pferdeshofes musterte die junge Dame voll Wohlwollen. In ihren abgetragenen Jeans, dem blauen Pullover, der lang war und gammelig wirkte, sah sie keineswegs aus sie die berühmte Schauspielerin des Theaters, von der jeder sprach. »Ich war gestern abend im Theater, Marie-Luise. Meine Frau und ich waren begeistert.« »Warum soll ich Janus nicht reiten Ist etwas mit ihm « Er sah sie beinahe jeden Tag, aber immer wieder begeisterte ihn ihre Schönheit. Ihr Gesicht war makellos, jetzt ohne jedes Makeup, ihr Haar war wie flammendes Kupfer, aber jetzt hockte Angst in ihren grünen Augen, die so leuchten konnte, daß man sich mitfreuen mußte, selber wenn man noch so mißmutig war. »Er ist nicht krank«, beruhigte er sie rasch und ließ wohlgefällige Blicke über ihre Figur fallen. Sie war wirklich eine Rassefrau, nur leider nicht die seine. Sie gehörte zu den Frauen, die zu allen freundlich waren, ihre Kameradschaftlichkeit rühmten alle, sie hatte keine Starallüren und noch nie hatte man ihren Namen mit einer Affäre verbunden. »Warum soll ich ihn nicht reiten « »Weil er heute morgen ausgerastet ist. Er hat sich auf der Weide mit dem Schimmel vom Professor angelegt und den Kürzeren gezogen. Ich habe ihn sofort in die Box gebracht, aber er schnaubt noch immer.« Ihr herzförmig geschnittener Mund verzog sich amüsiert. ····· 1036179688
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray »Warum muß ich denn jetzt weg, Mami, wo wir gerade so schön spielen«, beklagte sich Florian, »und wo der Kasper seinen Freund Kalli doch erst noch suchen muß. Wenn der den nun nicht findet « »Das nächste Mal wird er weitersuchen und ihn dann ganz bestimmt finden«, tröstete Julia ihr Söhnchen, das ganz im Spiel aufgegangen war. »Wann ist das nächste Mal « wollte Florian wissen. »Bald, mein Liebling«, sagte Julia mit enger Kehle. Sie strich ihm das verwuschelte Blondhaar zurecht. »Hörst du, der Papa hupt schon zum zweiten Mal. Nun komm, sei lieb.« Der Anorak hing an der Garderobe. Sie griff danach und zog ihn Florian an. Kurz und heftig drückte sie ihn an sich, küßte ihn mit bebenden Lippen auf die Wangen und die Stirn. Dann führte sie ihn die Treppe hinab. Der kleine Junge ging betont langsam. »Mach nicht so ein betrübtes Gesicht, Florian. Sonst denkt dein Vater noch, du hättest es nicht schön bei mir gehabt.« Sie legten doch alles zu ihren Ungunsten aus. Florian sah mit seinen tiefblauen Augen zu ihr empor. »Doch, es war wieder so schön, Mami!« Vor dem Haus stand Alexanders langgestreckter cremeweißer Wagen, einer von der Luxusklasse, die Aufsehen erregten. Er stieß die Tür auf. »Na endlich, Sohnemann!« ····· 1036179687
····· lezzter Preis 2.49€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Es war Samstagmorgen, und Dr. Daniel Norden hoffte innerlich auf ein ausgedehntes, ganz geruhsames Frühstück, da er wirklich eine sehr anstrengende Woche hinter sich hatte. Endlich wollte er auch mal wieder die Zeitung lesen, um sich zu informieren, was sich so in der Welt tat. So erfreulich war das allerdings nicht! Seine Frau Fee hatte die Post hereingeholt. Die interessierte Daniel schon gar nicht, weil er mit Freunden und vor allem mit der übrigen Familie nur telefonische Kontakte pflegte. Fee bekam ab und zu Post von alten Freundinnen, und er gönnte es ihr, dass sie sich darüber freute. Auch an diesem Morgen konnte Fee einen Brief von ihrer englischen Freundin Dorrit in Empfang nehmen, aber ein sehr vornehm aussehender Büttenumschlag interessierte sie augenblicklich noch mehr. Er war schon so konventionell adressiert, dass sie stutzig wurde. " Herrn Dr. med. Daniel Norden und Frau Gemahlin" , las sie laut, aber Daniel reagierte gar nicht " Ich möchte wissen, wie das noch weitergehen soll" , knurrte er. " Man kann nicht mal mehr in eine Bank gehen, um sein Geld abzuheben, ohne Gefahr zu laufen, als Geisel genommen zu werden. Untersteh dich und gehe allein auf die Bank, Fee." " Ich mache doch alles schriftlich" , sagte Fee, " aber hör doch mal zu, mein Schatz. Was soll das bedeuten " " Was " , fragte Daniel, die Zeitung senkend. Fee hielt eine Büttenkarte in der Hand und las: Max Emanuel Baron von Hahn gibt sich die Ehre, Herrn Dr. Daniel Norden und seine Frau Gemahlin anlässlich seines siebzigsten Geburtstages zum Galaabend zu laden. Daniel starrte seine bezaubernde Frau an. " Kenne ich nicht, Feelein, das muss ein Irrtum sein." " Das gibt es doch nicht" , sagte Fee. " Dann ist es ein Scherz" , sagte Daniel, aber dann schlug er sich an die Stirn. " Das kann doch nicht der Hahn sein" , rief er aus, das " der" betonend. " Welcher Hahn " , fragte Fee. " Mein Gott, Liebes, es ist ewig her. Ich muss mich erst zurückerinnern. Der Hahn, von dem man sagt, dass er lieber eine Henne wäre, weil die Eier legen. Aber er hat goldene Eier als Hahn gelegt." " Lass doch mal deine Späße" , sagte Fee. " Es ist eine feudale Einladung für das nächste Wochenende." " Ziemlich spät" , sagte Daniel gelassen, " aber vielleicht haben ein paar Leute abgesagt und er braucht Lückenfüller." ····· 1036179686
····· lezzter Preis 18.99€ ···· Rheinberg-Buch.de - Bücher, eBooks, DVD & Blu-ray Apfelindianer - außen rot, innen weiß: dieses Schimpfwort haben die Ureinwohner der USA für Angehörige ihres Volkes geprägt, die sich bemühen, in der Welt der Weißen Fuß zu fassen. Keanu Whiteriver gelingt es, die Zurücksetzung und Perspektivlosigkeit der Indianer zu überwinden und erfolgreicher Jurist zu werden, außerdem als Jazzmusiker Karriere zu machen. ····· 1036179006· 1 · ::::: · 69 ·· 70 ·· 71 ·· 72 ·· 73 ·· 74 ·· 75 · ::::: · 164 ·